Technisch zu entscheiden ist einfach: Excel und fertig. Wenn es um menschliche und emotionale Entscheidungen geht, reicht das nicht aus.
Das menschliche Gehirn besteht aus zwei Gehirnhälften oder auch Hemisphären genannt - der linken und der rechten Hemisphäre. Diese beiden Hälften sind durch ein Gewebe namens „Corpus Callosum“ miteinander verbunden, das den Informationsaustausch zwischen beiden Teilen ermöglicht. Jede Hemisphäre ist für unterschiedliche Funktionen verantwortlich, und die Art und Weise, wie sie zusammenarbeiten, ermöglicht es uns, komplexe Aufgaben zu erledigen.
Linke Gehirnhälfte
Die linke Gehirnhälfte wird oft als die logische oder analytische Seite des Gehirns betrachtet. Zu ihren Hauptfunktionen gehören:
- Sprache: Die linke Hemisphäre spielt eine Schlüsselrolle bei der Sprachverarbeitung, einschließlich Sprechen, Lesen und Schreiben.
- Logisches Denken: Sie ist verantwortlich für analytische Fähigkeiten und die Verarbeitung von Informationen in einer sequenziellen und geordneten Weise.
- Mathematische Fähigkeiten: Berechnungen und mathematische Problemlösung sind vorwiegend Funktionen der linken Gehirnhälfte.
- Detailorientierung: Sie neigt dazu, Details mehr als das große Ganze zu fokussieren.
Rechte Gehirnhälfte
Die rechte Gehirnhälfte wird als die kreative oder intuitive Seite des Gehirns angesehen. Ihre Hauptfunktionen umfassen:
- Raumwahrnehmung: Sie ist wichtig für die Interpretation und das Verständnis räumlicher Beziehungen und der räumlichen Orientierung.
- Gesichtserkennung: Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen und zu interpretieren, wird in der rechten Hemisphäre verarbeitet.
- Kreativität: Musik, Kunst und andere kreative Aktivitäten werden häufig mit der rechten Hemisphäre in Verbindung gebracht.
- Ganzheitliches Denken: Die rechte Seite ist besser darin, das große Bild zu sehen und Muster oder Beziehungen in einem breiteren Kontext zu erkennen.
Zusammenarbeit der Hemisphären
Obwohl einige Funktionen tendenziell einer bestimmten Hemisphäre zugeordnet sind, ist es wichtig zu betonen, dass beide Seiten des Gehirns bei den meisten Aktivitäten eng zusammenarbeiten. Die Vorstellung, dass Menschen entweder "links-gehirnig" oder "rechts-gehirnig" sind, ist eine Vereinfachung und spiegelt nicht die Komplexität der Gehirnfunktionen wider. Tatsächlich sind die meisten kognitiven Funktionen das Ergebnis einer integrierten Arbeit beider Hemisphären.
Bei Menschen, deren die Verbindung zwischen den beiden Hälften unterbrochen wurde, treten seltsame Effekte im Alltag auf. Eine interessante Lektüre zu dem Thema von Oliver Sacks: „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“.
Kombiniert Entscheiden
Das eingangs erwähnte Excel-Sheet ist also nicht vollständig für Menschen zu verdauen. Es bildet nur die linke Hirnhälfte ab. Was aber nun mit dem Bauchgefühl? Hier werden wir mit „kalten“ Zahlen nicht weiterkommen. Zum Glück gibt es auch „weiche“ Kriterien, die sich nicht direkt beziffern lassen. Gute Beispiele sind hier Qualität, Sympathie oder Ansehen. Sicher können wir das „Ansehen“ einer Person auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten. Aber im Grunde beurteilen wir zum Beispiel Qualität im Vergleich mehrerer Produkte miteinander. Eine Zahl ist schwer zu fassen - aber ein Vergleich zweier Autos ist einfach. Eines hat eine bessere Qualität als das andere.
Wenn wir diese „soften“ (qualitativen) Kriterien verwenden, vergleichen wir alle Optionen einer Entscheidung jeweils miteinander. Prof. Thomas L. Saaty hat eine Methode entwickelt, die die Berechnung von Entscheidungen mittels des „paarweisen Vergleichs“ ermöglicht. Dabei lassen sich auch widersprüchliche Angaben herausrechnen, wenn man das möchte.
Wie funktioniert das?
PhaenoMind ermöglicht es, quantitative (also die Excel-Tabelle) und qualitative (wie Qualität) Kriterien gemeinsam zu verwenden. Für alle zur Diskussion stehenden Alternativen einer Entscheidung werden beide Arten von Kriterien eingesetzt.
Die finale Bewertung erfolgt dann in der Voreinstellung mit jeweils 50% für beide Seiten. Interessant wird es, wenn wir den dafür vorgesehenen Regler in die eine oder die andere Richtung verschieben.
Dies ist dann äquivalent der rationalen Sichtweise, in der wir die technischen Faktoren mit unserem Bauchgefühl abgleichen und dann entscheiden.
Auf welche Prozente würden Sie den Regler stellen? 60% Bauchgefühl? Probieren Sie es aus!
Ausprobieren