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Entscheiden mit Bauchgefühl?
Geschrieben von M. Dettmer zum Theme .
Immer wieder diese Antwort: Entscheiden ist wichtig, ja aber: Was ist mit meinem Bauchgefühl bei meiner Entscheidung? Das kann ich ja nicht mit berechnen! Darauf geben wir hier endlich eine Antwort.
Wir alle treffen in unserem Leben ständig Entscheidungen. Oft machen wir das automatisch und unbewußt, manchmal treffen wir eine Entscheidung auch bewußt. Uns geht es hier um die Art von Entscheidungen, die für das Leben oder den Beruf wichtig sind und über die wir länger nachdenken müssen. Interessante Lektüre dazu: Schnelles Denken, langsames Denken.
Meist bestehen diese Entscheidungen aus zwei Hälften: Einer rationalen Seite, die die technischen Faktoren beschreibt und bewertet. Und aus einer emotionalen Seite, von der wir oft nicht erklären können, wie sie zustande kommt.
Eine rein technische Entscheidung wird oft als kalt und unmenschlich wahrgenommen, technokratisch eben. Dieser Umstand führt dazu, dass auch nur technische Entscheidungen methodisch gefällt werden. Also zum Beispiel die Anschaffung von Haus, Auto oder Toaster. Dort gelten dann Kriterien, die sich einfach beziffern lassen. Und meist ist die Entscheidung dann auch in Ordnung.
Beim Bauchgefühl sieht die Sache anders aus: Hier wissen wir oft gar nicht, welche Faktoren eine Rolle spielen. (Oops - jetzt müssen wir erst mal nachdenken.) Sicher gibt es auch hier Kriterien - die uns aber nicht bewußt sind. Für eine qualitative Entscheidung gilt es, genau diese Faktoren zu benennen.
Beispiele dafür kennen wir alle: Sympathie oder Kompetenz bei Menschen, Qualität oder Design bei Geräten, Image oder Stabilität bei Firmen. Keines dieser Kriterien kann einfach mit einer Nummer beziffert werden - deshalb sind diese auch keine quantitativen Kriterien.
Aber wie kann ich jetzt qualitative Kriterien in meine Entscheidung einbauen? Das genau ist der Trick: Wir vergleichen die verschiedenen Optionen oder Alternativen in Hinsicht auf diese Kriterien:
- Hans ist mir sympathischer als Martin
- Hugo ist kompetenter als Hans
- Das Design des Autos A ist besser als das des Auto B
- Firma Q ist (wirkt) stabiler als Firma K
Und so weiter, man kann erkennen, worauf es hinausläuft. Diese Methode nennt sich „Paarweiser Vergleich“. Theoretisch muß man jetzt alle Optionen für alle Kriterien miteinander vergleichen. Das kann in Arbeit ausarten, soviel ist sicher. Und dazu kommt, dass man sich bei vielen Vergleichen inhaltlich widersprechen kann.
Wenn alle Optionen nach ihren Kriterien bewertet wurden, können die Kriterien selbst noch priorisiert werden. Also ist Kompetenz wichtiger als Sympathie? Und wie steht das Aussehen zu diesen beiden Kriterien?
Beides zusammen, also der paarweise Vergleich und die Gewichtung der Kriterien, bildet Matritzen, deren Eigenwert berechnet werden kann. Diese mathematische Methode nennt sich AHP (für Analytical Hierarchy Process) und wurde von Professor Saaty erfunden.
Mit dieser Methode ist es möglich, völlig „schwebende“ Kriterien zu bewerten und die optimale Alternative zu finden.
Interessant wird es, wenn beide Methoden, die Nutzwertanalyse und AHP gemeinsam berechnet werden können. Dann besteht das Ergebnis der Entscheidung, ebenso wie in unserem Gehirn, aus zwei Komponenten, die gegeneinander abgewogen werden können. Beim Gehirn nennt man das übrigens Hemisphärenmodell.
Und weil unser Gehirn so funktioniert, haben wir auch PhaenoMind mit dieser Struktur entworfen. Und deshalb können wir mit unserem Werkzeug sinnvolle und tragfähige Entscheidungen treffen. Bitte ausprobieren!
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