Wenn die KI unsere Arbeit macht, was bleibt dann noch für uns?
Die Leistungen der KI-Anbieter sind erstaunlich. Und sie werden immer besser. Vor allem: Was ist schon entwickelt, aber noch nicht veröffentlicht? Und was wird gerade entwickelt? Und worüber denken die KI-Ingenieure heute nach?
Egal, in welche Richtung wir schauen, die Auswirkungen sind nicht absehbar. In der Software-Entwicklung geht es fast schon nicht mehr ohne intelligente Unterstützung.
Und das ist erst die Spitze, der Anfang. Wenn es für alles intelligente Software gibt, werden die Menschen dort nicht mehr benötigt. Nur noch die Entwickler der KI. Für die Softies ist es also klar - schnell Python lernen und sich auf die LLMs stürzen.
Aber wie sieht es mit Rechtsanwälten aus? Oder mit den Steuerberatern? In der Medizin werden intelligente Bilderkennungsverfahren schon lange eingesetzt, mit durchschlagendem Erfolg. Tumore, die der Radiologe nicht erkannt hat, werden entdeckt.
Aber Achtung: Hat die KI nicht auch Halluzinationen? Ja sicher, da kommen schon manchmal komplett ausgedachte Produkte zum Vorschein. Auch Sachverhalte werden konstruiert. Das ist aber alles nur ein Übergang. Die Konstrukteure verwenden das so genannte „reasoning“, um die Ausgaben der KI zu erklären. Was nicht durch diesen Filter kommt, wird gar nicht erst ausgegeben.
Also ja, aber die Halluzinationen werden immer weniger und die KI immer klüger.
Kreativität? Ja, das kann nur der Mensch? Das stimmt so nicht mehr. Intelligente Bildprogramme können aus beliebigen Texteingaben künstlerische Werke herstellen, die sich nicht von denen menschlicher Urheber unterscheiden lassen.
Oh, da kommt die Urheberschaft ins Spiel. Woher weiss denn die KI, was sie alles weiß? Aus den Texten und Bildern die von echten Menschen erstellt wurden. Und diese haben auch Rechte an den von ihnen erstellten Werken - oder doch nicht? Welche Rechte hat denn eine KI an denen von ihr selbst erstellten Texten? An dieser Frontlinie wird noch gekämpft - Ausgang offen.
Ein Beispiel für dieses System bietet uns die Wissenschaft. Hier werden Texte von anderen Menschen referenziert, zitiert und verwendet. Nicht zu unrecht werden Zitier-Fehler in der wissenschaftlichen Praxis schlecht bewertet. Kann das eine Vorlage für die KI werden? Wenn das alles korrekt laufen soll, dann müssen also ALLE Referenzen, Zitate und Kopien korrekt gekennzeichnet werden. Von der Künstlichen Intelligenz. Also auch, wenn sie von sich selbst zitiert? Hier beisst sich die Katze in den Schwanz. Das ist allerdings dasselbe, das auch häufig in der Wissenschaft passiert - Bläh-Effekte eingeschlossen. Rein technisch ist es heute möglich, durch die Verwendung kluger Prompts eine wissenschaftliche Arbeit erstellen zu lassen, ohne ein einziges Wort selbst schreiben zu müssen.
Wer hat die Verantwortung?
Ein Netzfund spricht aus, was wir alle wissen: Ein Computer kann nicht für Entscheidungen verantwortlich gemacht werden. Es handelt sich schliesslich „nur“ um einen Computer, oder?

Vielleicht wird sich das in Zukunft ändern - doch welcher Computer könnte die finanziellen Lasten tragen, die durch eine falsche Entscheidung entstehen könnten? Und dann noch ein weiteres Problem: Verantwortung bedeutet ja, dass es für die Frage nach dem „Warum“ einer Entscheidung eine Erklärung gibt. Der Computer könnte rein technisch seine Entscheidung erklären, aber selbst verantworten kann er sie nicht. Bei den Menschen ist es eher umgekehrt: Sie verantworten etwas, können aber nicht erklären, wie es zu einer Entscheidung gekommen ist.
Aus diesem Dilemma werden wir einen Weg finden müssen.
Was bleibt uns?
Die Firma Microsoft, deren Rechte wir natürlich anerkennen, schreibt bei der Installation von Windows 11 zum Thema ihrer KI-Einbindung mit dem Namen Copilot einleitend:
Mit Copilot erhalten Sie persönliche Erkenntnisse und können fundierte Entscheidungen treffen!
Damit ist schon alles gesagt. Alles, was uns bleibt, sind Erkenntnisse. Wie und warum diese zustandekommen, ist ein anderes Thema. Aber wir erhalten sie, das ist doch schon was.
Und dann können wir „fundierte Entscheidungen“ treffen. Entscheidungen im Job, im Privatleben, für unser Investment und für was noch sonst alles. Was allerdings mit „fundiert“ gemeint ist, lässt Microsoft offen.
Wir haben die Antwort darauf: Fundiert bedeutet, dass Optionen oder Alternativen aufgelistet werden. Es bedeutet, dass die Kriterien für eine Entscheidung bekannt sind. Und dass diese Kriterien für jede Option auch beziffert und gesichtet werden können. Alles ganz einfach?
Nicht ganz. Da ist noch unser Bauchgefühl. Bei der KI bleibt ein komisches Gefühl zurück. Doch was bedeutet das für unsere Nutzung dieser Systeme? Und welche Entscheidungen treffen wir aufgrund dieser Gefühle?
Für uns ist klar: Optionen und Kriterien lassen sich mit Hilfe der KI finden und auflisten. Auch die Bewertungen sind in Grenzen möglich. Wenn es aber um die Gewichtungen geht, dann kommen unsere persönlichen Einschätzungen zum Zuge.
Und wenn es um qualitative Kriterien, wie Kreativität, Sympathie oder Qualität geht, versagt die KI komplett. Weil diese Kriterien nur persönlich bewertet werden können.
Aber darauf sind wir ja vorbereitet. Mit PhænoMind.
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