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Entscheiden erzeugt Verantwortung

Nur wer entscheidet, trägt auch die Verantwortung. Die „Antwort“ eines Ver-“antwort”-lichen erklärt seine Entscheidungen. Der Wortstamm sagt es schon. Aber niemand achtet wirklich darauf.

Verantwortung

Niemand kann die Verantwortung „übernehmen“. Entweder er hat sie - also trägt sie - oder eben nicht. Und ob er sie hat, entscheidet sich an der Frage, ob er selbst entschieden hat. Hat er oder sie nicht entschieden, dann kann er oder sie auch keine Verantwortung tragen.

Aus diesem Sachverhalt entsteht die Hochachtung, die die Menschen den Verantwortlichen entgegenbringen. Es wird erwartet, dass derjenige, der eine Entscheidung trifft, über diese Entscheidung nachgedacht hat.

Hat sie oder er das, merkt man das auch. Es entsteht Vertrauen. Und sie oder er kann verantworten. Wurde nicht ausreichend nachgedacht, sind die Folgen offensichtlich: Die Entscheidung ist falsch und wird nicht akzeptiert. Es entstehen Folgeschäden. Und der größte Schaden ist der Verlust an Vertrauen.

Die Frage stellt sich, ob dieser Sachverhalt dem Entscheider bewußt ist. Entscheidungen entstehen aufgrund der Erfahrungen, die jemand in seinem Leben gemacht hat. Ob diese Erfahrungen für die Entscheidung von Belang sind, beurteilt der Entscheidende selbst und allein. Dass es dabei Situationen geben kann, die zu falschen Entscheidungen geführt haben, ist aus der Vergangenheit bekannt. Es gibt genügend Beispiele aus Wirtschaft, Politik und Privatleben.

Welchen Konsequenzen hat diese Erkenntnis?

Entscheiden ist gedankliche Arbeit. Es fängt mit der Ermittlung von Optionen (oder Alternativen) an. Und eines ist sicher: Es gibt keine alternativlosen „Entscheidungen“, denn dann wird nicht entschieden, sondern nur behauptet, dass es alternativlos sei. Und das bedeutet immer, dass weitere, nicht offensichtliche Alternativen, nicht ermittelt und/oder nicht berücksichtigt worden sind.

Der erste wichtige Schritt ist also, so viele Optionen oder Alternativen wie möglich zu ermitteln. Ein guter Weg ist es, andere Menschen nach Optionen zu fragen. Auch das Internet oder die KI kann eine gute Hilfe sein. Wenn sich NACH der Entscheidung noch weitere Optionen anbieten, ist dies ein Zeichen für eine mangelhafte Suche.

Der nächste Schritt ist die Suche und die Auswahl von Kriterien. Auch hier ist die Abfrage von weiteren Quellen hilfreich. Ein so genanntes „Killerkriterium“ beendet eine Entscheidungsfindung abrupt, zumindest für die von diesem Kriterium betroffenen Optionen. Treffende Beispiele sind Gesetzesverstöße oder Personenschäden. Meist gibt es erheblich mehr Kriterien, als sich eine Person alleine ausdenken kann.

Optionen und Kriterien lassen sich gut in einem Brainstorming ermitteln

Um Kriterien miteinander vergleichen zu können (das Theme Äpfel und Birnen, man kennt es), müssen die Werte der Kriterien nach der Ermittlung „normiert“ werden. Dies ist ein rechnerischer Vorgang, der das schlechteste Kriterium mit „Null“ bewertet und das beste mit 100%. Alle anderen liegen dann dazwischen. So lassen sich Kosten mit Verbräuchen vergleichen.

Aber damit nicht genug: Sind alle Optionen und Kriterien ermittelt, geht es an die Gewichtung. Nicht alle Kriterien sind für alle Menschen gleich wichtig. Der eine mag ein stärkeres Auto, der andere ein Auto mit mehr Platz. Die Kriterien werden also sehr unterschiedlich gewichtet - je nachdem, wer sich die Entscheidung ansieht.

Und diese Gewichtung ist für das Ergebnis der Entscheidung entscheidend. Wenn es um demokratische Prozesse geht, findet die Gewichtung über die Parteiprogramme statt. Wenn es um persönliche Entscheidungen geht, können wir das im Detail selbst bestimmen.

Doch es geht um Vertrauen. Vertrauen entsteht auch, wenn eine Überprüfung jederzeit möglich ist und von dem oder der zu kontrollierenden Person auch akzeptiert wird, wenn eben „verantwortet“ werden kann. Meist erfolgt dieser Abgleich von Erwartung und Entscheidung in einem Dialog.

Wenn eine Entscheidung professionell getroffen (oder entwickelt) wurde, dann sind Alternativen, Optionen, Kriterien, Bewertungen und Gewichtungen bekannt. Wenn mehrere Teilnehmer an dieser Entscheidung gearbeitet haben, dann steigt in der Folge die Wahrscheinlichkeit für eine gute Entscheidung.

Professionell getroffene Entscheidungen lassen sich sehr gut verantworten. Die Fragen nach dem „warum“ (bekannterweise nicht meine Lieblingsfrage) ergeben sich aus der Dokumentation der Entscheidung.

Fazit: Vertrauen entsteht durch professionelle Entscheidungen

Professionelle Entscheidungen sind transparent. Fehlendes Vertrauen ist die Folge fehlender Transparenz. Entscheidungen, die aufgrund fehlender Transparenz nicht nachvollziehbar sind, müssen wir uns nicht gefallen lassen.

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